UNESCO-Welterbe: Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg

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Im Jahr 2017 ist es genau 500 Jahre her, dass der katholische Mönch und „Doctor Theologiae“ Martin Luther seine vor allem gegen die Ablasspraktiken der Kirche gerichteten 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche genagelt haben soll. Damit setzte er einen Prozess in Gang, der schließlich zum gravierenden Schisma der Kirche und zur Abspaltung der sogenannten Protestanten führte, die sich in einer eigenen, der Evangelischen Kirche zusammen fanden. Diese Kirchenspaltung, die auch unter anderen Reformatoren wie Zwingli oder Calvin statt fand, brachte das Abendland ins Wanken und leitete kriegerische Auseinandersetzungen ein, von denen der Dreißigjährige Krieg vielleicht der verheerenste, aber keinesweg der einzige war. Erst in der Gegenwart scheint der Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten – zumindest bei den Laien – ein Stück weit Normalität erlangt zu haben.

Eisleben ist zugleich der Ort, an welchem Luthers Leben begann und endete. Beide Häuser – Geburts– wie Sterbehaus – sind erhalten und bilden gleichsam die Klammer um des Reformators Leben. Der „Schöne Saal“ im Geburtshaus ist schon seit 1693 als Gedenkstätte ausgewiesen und war daher schon zu einer Zeit faktisch ein historisches Museum, als diese Institution noch gar nicht erfunden war.

Solange Martin Luther frei lehren durfte und sich nicht auf der Wartburg verstecken musste, war seine Wirkungsstätte und Wohnung die Lutherhalle zu Wittenberg, Hörsaal und Seminar zugleich. Melanchton, enger Wegbegleiter und Mitreformator Luthers, hinterließ als weitere Erinnerungsstätte der Reformation das nach ihm benannte Haus. Die Stadtkirche zu Wittenberg bildete die Bühne für Luthers reformatorische Impulse, hier hielt er die bekannten Invokativpredigten. Das Portal der Schlosskirche schließlich diente als Befestigungsgrund der provokativen 95 Thesen, die sich als Zerreissprobe für die damalige katholische Kirche entpuppen sollten. Hier, in der Schlosskirche, liegen Luther und Melanchton begraben, ebenso wie Luthers Protektor Friedrich der Weise, der Luther vor der Kirchengerichtsbarkeit in Schutz genommen hat.

Übrigens: Eine alternative Möglichkeit, nach Wittenberg zu kommen, ist der Elberadweg.

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UNESCO-Luther

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