Märchenlandweg Etappe 8: Schäferberg – Kassel

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Wandern auf dem Märchenlandweg Streckenbeschreibung Nr. 8
Espenau-Schäferberg – Vellmar – Kassel, Brüder Grimm – Museum
Start für diese Wanderung ist der „Biergarten“ am „Gästehaus Waldeslust“ im Ortsteil Schäferberg, direkt am Ortseingang links.

Um den Biergarten rechts herum führt der Märchenlandweg in Richtung Calden. Um nach Vellmar zu gelangen, gehen Sie am Biergarten gegenüber, an der Buswendeschleife vorbei, in Richtung Mönchehof. Nach einigen Metern (etwa in Höhe des Ortsschildes Mönchehof), überqueren Sie den „Weimarer Weg“, um auf einen gepflasterten gut angelegten Fußweg zu kommen, der nach halbrechts langsam ansteigt und auf einen Teerweg mündet, der parallel zur B 7 verläuft.
Sie gehen weiter in Richtung Vellmar, bis Sie auf einen bewaldeten Hügel stoßen, den Dachsberg. Hier läuft der Märchenlandweg als Wiesenweg nach links, immer am Waldrand entlang. Am Ende des Wäldchens kommen Sie an einen Aussichtspunkt. Hier sehen Sie ganz links Mönchehof und dahinter Hohenkirchen. Schauen Sie sich im Uhrzeigersinn weiter um, können Sie Rothwesten, einige Häuser von Simmershausen, einige Aussiedlerhöfe und weiter die Vellmarer Ortsteile Frommershausen und Niedervellmar sowie im Hintergrund den Warteberg erkennen. Hier biegen Sie nach links ab und kurz darauf wieder nach rechts. Es geht nun bergab, bis Sie auf einen Asphaltweg stoßen, an der als Naturdenkmal eine Linde steht.
An dieser Stelle gehen Sie nach rechts und nach ca. 500 m nach links, unter der Bahnlinie hindurch, der sogenannten „Schweinebrücke“. Es wird vermutet, dass diese Brücke ihren Namen der Tatsache verdankt, dass sie auf dem Hüteweg der Schweine zum Wald stand. Der Märchenlandweg verläuft nun bis zum Ortsrand von Obervellmar an der Elsche entlang.
Auf diesem Stück des Weges finden Sie die erste von 3 Tafeln zum Märchenlandweg:
„Alte Wüstungen“. Sie erinnern an die in unmittelbarer Nähe ehemaligen Siedlung „Guntershausen“ nach einem Bericht des Geschichtsforschers Landau. Von der Ortsgrenze aus führt der Märchenlandweg unter der B 7 hindurch und an der Reithalle vorbei in den alten Ortskern von Obervellmar, in dem noch einige alte, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser zu betrachten sind. über die Mauerstraße erreichen Sie den Kirchvorplatz.
Die Glocken der Kirche Obervellmar stammen aus den Jahren 1400 und 1440 und sind damit die ältesten im Landkreis Kassel. Kurz nach der Kirche biegt der Märchenlandweg nach links ab. Hier erreichen Sie die Holländische Straße und folgen dieser nach links. Im Bereich der Holländischen Straße laden mehrere gut geführte Gasthöfe, wie das Gasthaus Henze oder das Bürgerhaus Obervellmar zur Einkehr ein. Mit dem überqueren der Ahne erreichen Sie schließlich die Skulptur des „Gemeindedieners“ zur Erinnerung an die Zeit bis nach dem 2. Weltkrieg, als der Gemeindediener noch persönlich u. a. für die Beleuchtung der Orte zuständig war. Amtliche Bekanntmachungen wurden von ihm an bestimmten Standorten vorgelesen und natürlich vorher mit der Glocke, wie dargestellt, lautstark angekündigt.
Danach verläuft der Märchenlandweg scharf nach links, überquert erneut die Ahne, biegt nach rechts in die „Alte Hauptstraße“ ein, auf der Sie ca. 150 m laufen und biegt dann an der Tennishalle nach rechts ab. Hier überqueren sie zuerst die Elsche, gehen dann unter der Straße durch – und sind im „grünen Herzen“ Vellmars angelangt, dem Ahnepark. Der Park mit einem herrlichen Baumbestand, seinen Seen und saisonaler Blütenpracht lädt zum Verweilen ein. Bemerkenswert im Ahnepark ist eine Reihe von Skulpturen verschiedener Künstler, die bei mehreren Bildhauersymposien von den Künstler/Innen unter freiem Himmel angefertigt wurden. Sonntags empfiehlt sich eine Fahrt mit der Minidampfbahn. Empfehlenswert ist ein Besuch des Ahnepark-Kaffees mit seiner Seeterrasse. In der Freiluftsaison ist der Ahnepark der ideale Standort für verschiedene Events. Vielleicht findet gerade eine Veranstaltung im Rahmen der „Sommer im Park“ oder „Tag der Kirchen“ oder, oder … statt.
Ab jetzt verläuft der Märchenlandweg lange Zeit in einem Grünzug an der Ahne entlang und kreuzt sie drei Mal. In Höhe der Frommershäuser Straße erwartet Sie die nächste Sagentafel, die vom „Spuk im alten Vellmar“ berichtet. Die Frommershäuser Straße war in alten Zeiten ein ärgernis für die Vellmarer Bürger, die vom Holzholen aus dem Reinhardswald kamen und mit ihren Pferdewagen in dem zerfurchten Weg stecken blieben. Manchmal steckte auch Hexerei dahinter… Bevor Sie die Bahn unterqueren stoßen Sie auf die letzte der drei Tafeln.
Auch in Vellmar gab es Hexenprozesse – „Der Hexenprozess anno 1689“ ging glücklicherweise zugunsten der angeklagten Frauen aus.

Hinter der Bahnlinie biegt der Märchenlandweg nach links ab und überquert dabei erneut die Ahne. Kurz danach biegt der Weg nach rechts ab, führt an der Bogenschießanlage und einer Kleingartenanlage vorbei und erklimmt den Wartberg. Von hier aus haben Sie einen schönen Blick zurück über Vellmar. Der Weg biegt scharf nach rechts ab und führt an einem Wäldchen entlang, bis zur Pariser Mühle, die ihren Namen nach einem Inhaber bekam, der während seiner Wanderschaft als Müller in Paris logierte.
Nun erreichen Sie Kassel, Heimatstadt der Brüder Grimm und Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße. Wussten Sie, dass das Stadtgebiet Kassels zu 63 % aus Grünflächen besteht? Der Märchenlandweg verläuft größtenteils durch diese Grünflächen, in denen Sie gut zu Fuß unterwegs sein können. Natürlich ist das nicht dasselbe, wie in der freien Natur zu laufen. Sind Sie des Wanderns in der Stadt müde, lassen sich Kassels vielseitige Sehenswürdigkeiten auch gut mit Bus und Straßenbahn erreichen.
Zurück zum Märchenlandweg: Bis zur Universität Kassel läuft er weiter im Grünzug an der Ahne entlang. Im Umfeld der Universität finden Sie eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten. Sie durchlaufen das –sehr schöne- Universitätsgelände auf dem Gelände der ehemaligen Rüstungsfabrik Henschel. Gegenüber der Zentralmensa erinnert ein Denkmal an die Transporte in die Konzentrationslager während des 2 Weltkrieges. Die Universitätsgebäude wurden in die Reste der ehemaligen Fabrik integriert, so sind noch ein alter Schornstein zu sehen, und das Gießhaus dient heute für Veranstaltungen.
Nach Verlassen des Unigeländes erreichen Sie die Kurt-Wolters-Str. Dieser folgen Sie nach links bis zum Fußgängerüberweg und überqueren sie.

Danach gehen Sie einige Meter weiter nach links bis zur großen Kreuzung und überqueren dort die Weserstraße. Geschafft! Das war der einzige größere Verkehrsknotenpunkt, den es zu bewältigen gab! Von nun ab geht es wieder ins Grüne: Der Märchenlandweg führt Sie durch die Grünanlage „Finkenherd“, eine Bastion der Festung Kassel. Hier entstanden durch die Waschfrauen, die beim Waschen mit den Soldaten schäkerten, Teile der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“. Im Lokal „Finkenherd“ mit Biergarten kann man sehr schön Rast machen.
über eine Holzbrücke gelangen Sie direkt an die Fulda. Der Weg biegt nach rechts ab, steigt leicht an und biegt erneut nach rechts ab. Sie gehen über das Gelände der Vogtschen Mühle, biegen hinter der Mühle nach links ab – und befinden sich wieder parallel zur Fulda, zu der Sie über eine Treppe hinabsteigen. Unten, am Ufer, können Sie direkt umsteigen in einen der Fuldadampfer und zu einer Flussfahrt starten…
Weiter geht´s unter der neuen Fußgängerbrücke hindurch, die in die erst kürzlich wieder aufgebaute Unterneustadt führt (ein Abstecher lohnt sich, hier sind viele Schmuckstücke moderner Architektur zu bewundern) auf einem schmalen Holzweg (auf dem Sie sich im übertragenen Sinne hoffentlich nicht befinden) unten am „Rondell“ vorbei. Das Rondell ist der einzige (von drei) erhalten gebliebene Turm des alten Stadtschlosses, welches 1811 niederbrannte.
In lauen Sommernächten laden an dieser Ecke, diesseits und jenseits der Fulda, mehrere idyllische Biergärten dazu ein, hier den Abend zu verbringen… Der Weg knickt dann nach links ab und führt über eine kleine Holzbrücke. Dann stehen Sie auch schon vor der alten Drahtbrücke, die, wie die moderne Fußgängerbrücke, über die Fulda zur Unterneustadt führt. An den Pfeilern sehen Sie noch Einschusslöcher, die von der Bombadierung Kassels am 22.10.1943 herrühren, bei der die Unterneustadt völlig zerstört wurde. Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu: Vor sich sehen Sie die Hessenkampfbahn, dahinter folgen die Orangerie und das Marmorbad. Zwischen Orangerie und Marmorbad führt der Weg über die Gustav-Mahler-Treppe. Oben angekommen, wenden Sie sich nach links – und erreichen das Brüder-Grimm-Museum, beherbergt im Palais Bellevue, einem der ehemals fünf Wohnhäuser der Grimms in Kassel.

Das Brüder Grimm-Museum ist eine Museums- und Forschungsinstitution mit internationalem Charakter. Hier wird das Erbe der Märchensammler und Germanisten Jacob und Wilhelm Grimm gepflegt. Grimmsche Lebenszeugnisse, von Möbeln bis zum Silber finden sich hier ebenso wie Autographen, Handzeichnungen, Manuskripte, Gemälde und Zeugnisse ihres wissenschaftlichen und politischen Wirkens; ferner das Lebenswerk des Malerbruders Ludwig Emil Grimm. Neu geschaffen wurde eine Märchenerlebnislandschaft mit dem Titel „Der Weg des Märchenhelden“, in der bekannte Märchen in origineller Weise dargestellt werden.
An diesem Punkt ist die Wanderung beendet. Sie können wählen, ob sie hinunter in die Aue steigen und sich dort vom anstrengenden Fußmarsch erholen oder ob Sie sich in Kassels Zentrum stürzen, dass sich direkt auf der anderen Seite des Steinweges befindet.

Infos/Kontakt

Märchenlandweg/Deutsche Märchenstraße e.V.:
Kurfürstenstraße 9
34117 Kassel
Tel: 05 61/92 04 79 – 10
Fax: 05 61/92 04 79 – 30

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Maerchenlandweg_Etappe_8

Streckendaten
Schwierigkeit Normal
Länge 13,7 km
Dauer 4 Std.

 

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